Mundschutz und Atemschutzmasken

Der Mundschutz ist ein Hilfsmittel in der Medizin. Er wird auch als OP-Maske, chirurgische Maske, Atemschutzmaske, medizinischer Mundschutz oder Mund-Nasen-Schutz bezeichnet. Der Mundschutz ist in der Medizin dafür da, um vor Übertragungen von Krankheitserreger durch die Atmung zu schützen. Ein Mundschutz wird auch häufig in Reinräumen verwendet. Eigentlich müsste der Name Mund- und Nasenschutz heißen, da der Mund und die Nase durch den Mundschutz abgedeckt sind. Bei einer staubiger Arbeit versucht man auch die Staubbelastung der Lunge durch einen Mundschutz zu vermeiden. Besser wäre aber wenn man Atemschutzmasken verwendet. Ein Mundschutz reduziert zwar die Keimausbreitung deutlich, eine perfekte Hygienemaßnahme ist dies aber nicht, da der Schutz den Atemstrom nicht komplett filtrieren kann. Die Luft kann auch an den Seiten hinein und hinaus.

Es gebe keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schützt. Im Gegenteil: Laut RKI kann das „Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene durch Händedesinfektion vernachlässigt werden können“, heißt es auf der Internetseite.

Viele Allergiker benutzen auch einen Mundschutz, bei Renovierungs- und Bauarbeiten sollte man jedoch eine Feinstaubmaske benutzen. Früher waren Mundschutzmasken aus mehreren Stofflagen hergestellt, Heutzutage sind es mehrere Papierlagen. Der Mundschutz wird meistens über die Ohren gestreift oder mit Befestigungsschlaufen unter oder oberhalb der Ihren festgebunden. Die Trageweise unterhalb des Kinns ist aus hygienischer Sicht unsinnig. Der Mundschutz muss dichtanliegend und mehrlagig sein, damit man sich vor Krankheitsübertragungen durch andere Personen schützen kann.

Arten von Munschutz und Atemschutzmasken

Schutzmasken werden in die drei Schutzkategorien FFP1, FFP2 und FFP3 eingeteilt. Die Abkürzung FFP steht dabei für die “partikelfiltrierende Halbmaske” (englisch filtering face Piece). Einfache Mundschutze etwa aus Papier gehören nicht in die Schutzkategorien.

FFP1, FFP2, FFP3 und N95-Atemmasken: Dieser Mundschutz hilft bislang am besten gegen Viren wie das Coronavirus

Den aktuell höchsten Schutz vor Keimen und Viren bieten die sogenannten FFP-Masken. Allerdings gibt es auch da Unterschiede – es gibt drei Klassen mit und ohne Ventil. FFP2 und FFP3 sind medizinischer Standard für die Behandlung Infizierter, kompletten Schutz bieten aber auch sie nicht. Je höher die Klasse, umso höher die Schutzwirkung. Klassifiziert wird nach der Leckage, also der Durchlässigkeit. Bei FFP1 darf diese maximal 22 Prozent betragen, bei FFP3 nur noch zwei Prozent.

FFP1-Masken sind Atemschutzmasken welche für Arbeitsumgebungen geeignet sind, in denen weder giftige noch fibrogene Stäube und Aerosole zu erwarten sind. Sie filtern ca. 80% der Partikel mit einer Größe von 0,6 µm aus der Atemluft und werden typischerweise in Bereichen wie im Bauwesen oder der Nahrungsmittelindustrie verwendet.

FFP2-Masken sollen nur einmal verwendet werden. Bei einer möglichen Knappheit empfiehlt das RKI aber, die Masken möglicherweise erneut zu benutzen. Allerdings müssen dafür eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Für Mediziner oder auch Laborpersonal werden allgemein FFP2-Masken empfohlen.

FFP-3-Masken haben die höchste Schutzstufe und sollen auch vor krebserregenden oder radioaktiven Partikeln schützen. Weil der Filter einer FFP-3-Maske sehr dicht ist, fällt das Atmen damit schwer. Die Maske kann daher nur für kurze Zeiträume getragen werden.

Trotz Atemschutzmasken – das ist zu beachten

  • In die Armbeuge Husten und Niesen
    Wer Niesen oder Husten muss, sollte in die Armbeuge oder den Ärmel statt in die Hand husten/niesen, damit die Hände sauber bleiben.

  • Abstand halten
    Wenn Personen in ihrer Umgebung Niesen oder Husten sollten sich den größtmöglichen Abstand halten und sich am besten wegdrehen, um sich nicht durch die Tröpfchen anzustecken.

  • Händewaschen
    Sie sollten sich mehrmals am Tag gründlich (ca. 20-30 Sekunden) mit Seife die Hände waschen. Nicht nur nach dem Toilettengang, sondern auch nach dem Nase putzen, Husten, Niesen, Kontakt mit Abfällen oder sonstigen Gegenständen.

  • Hände schütteln vermeiden
    Soweit möglich, sollten Sie auf das Schütteln der Hände mit anderen Personen verzichten. Zusätzlich sollten Sie außerdem darauf achten, dass Sie ihre Hände vom Gesicht fernhalten.

  • Regelmäßiges Lüften
    Auch regelmäßiges Lüften zuhause und im Büro kann helfen die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Regelmäßiges Lüften wirkt der Ausbreitung von Viren entgegen und verbessert das Raumklima. Ein gutes Raumklima wirkt dem Austrocknen der Schleimhäute entgegen, sodass diese Viren besser abwehren können.

Tabelle: Übersicht Mundschutz/Atemschutzmasken

Art/Schutzklasse Einfache Baumwollmaske FFP1 / Mund-Nasen-Schutz (MNS)
FFP2 FFP3
Ungiftige Stäube, Rauchpartikel x (eingeschränkt) x x x
Krebserregende Stoffe x x
Viren, Bakterien, Pilzsporen x
Radioaktive Stoffe x

Anleitung zur Nutzung von Mundschutz und Atemschutzmasken

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Grafik: Wie nutze ich Atemschutzmasken und Mundschutz richtig? Grafik als PDF zur weiteren Verwendung

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Die wichtigsten Punkte zum Mundschutz zusammengefasst

1. Selbst gebastelte Masken aus Stoff schützen in erster Linie das Umfeld, den Träger aber höchstens geringfügig, ist nicht für den intensivmedizinischen Bereich gedacht, Ärzte nähen sich Masken dafür teils selbst aus anderem Material.
2. Einfache Schutzmasken (MNS) helfen höchstens gegen Schmierinfektionen, wichtiger ist das Händewaschen.
3. Es gilt aber die Devise, dass eine textile Maske vor Tröpfcheninfektionen mehr schützt als überhaupt keine Maske.
4. Das Tragen von Masken wird vor allem bereits Infizierten empfohlen oder jenen, die sich in Ausbruchsgebieten aufhalten.
5. Spezielle Feinpartikelmasken (FFP) bieten einen höheren Schutz.
6. Atemschutzmasken mit eingebautem Filter sollten medizinischem Personal vorbehalten sein, um die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.