Pflegekurse

Online-Pflegekurse für die Pflege von Angehörigen und Nachbarn

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Die ambulante Pflege einer Person stellt die Pflegeperson in der Regel vor große physische und psychische Herausforderungen. Viele Betroffene stehen plötzlich vor einer Menge neuer Aufgaben, wenn ein Verwandter oder Bekannter aus dem Krankenhaus entlassen wird und plötzlich zu einem Pflegefall wird. Mangelndes medizinisches Wissen, meist kaum Vorbereitungszeit und eine umfassende Neustrukturierung des bisherigen Lebensalltags sorgen für Ängste und Unsicherheiten. Der demographische Wandel zeigt zudem: Die Bevölkerung in Deutschland wird zunehmend älter und immer mehr Menschen kommen in die Situation, die Betreuung eines Pflegefalls neben Berufs- und Privatleben stemmen zu müssen.

Pflegekurse bieten eine wertvolle Unterstützung für Pflegepersonen, sowohl für die Pflege von Angehörigen als auch für die Unterstützung eines Nachbarn oder Bekannten.

In erster Linie geht es bei den Pflegekursen praktische Tipps für den richtigen Umgang mit Pflegebedürftigen aufzuzeigen. Dies hilft dem Pflegebedürftigen, weil dadurch eine bessere Pflege gewährleistet werden kann. Dies hilft aber auch der Pflegeperson, da viele nützliche Hilfen aufgezeigt werden, die die Pflege des Pflegebedürftigen erleichtern.

Jeder Versicherte hat einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegekurse gegenüber seiner Pflegekasse. Unabhängig davon, ob man selbst Pflegeperson ist und akut Jemanden pflegt, oder ob man sich dahingehend vorbereiten möchte. Die Kurse können vor Ort in Räumlichkeiten des Anbieters, in den eigenen vier Wänden oder online absolviert werden.

Pflegekurse im Überblick

Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick bzw. stellt unterschiedliche Beispiele von Pflegekursen dar:

Thema Beschreibung Art
Grundlagen der Pflege zu HauseGrundlagen-Kurs geht es um die wichtigsten Themen in der Pflege mit praktischen Ratschlägen und Hinweisenonline/offline
Wohnen und Pflege im AlterEs geht um die Wohnformen im Überblick, wohnen in den eigenen vier Wänden, Wohnraumanpassung & Finanzierung sowie Wohnen in stationären Einrichtungenonline/offline
Demenz – Wie Sie den Alltag gestaltenWas sind typische Symptome? Welche Therapien gibt es? Wie gestaltet sich das Leben mit einem dementen Menschen?online
Schlaganfall – Die Krankheit verstehenOnline-Pflegekurs zum Thema Schlaganfall zeigt die Symptome dieser Krankheit, erläutert die häufige Ursachen und erklärt ausführlich, was im Rahmen der ersten Hilfe zu tun istonline
Rechtliche Vorsorge und FinanzierungAlles rund um die Themen Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung und Nachlassonline

Tipps und Infos

Tipp 1: Notwendigkeit und Eignung für den Pflegekurs prüfen

Grundsätzlich empfehlen sich Kurse zur Pflege für alle Personen, welche über keine Ausbildung in diesem Bereich verfügen und trotzdem ihren Beitrag leisten möchten. Der Pflegekurs vermittelt Pflegepersonen mehr Selbstvertrauen und Sicherheit bei der Pflege und kann einer Überforderung entgegenwirken. Dies ist mit ein Grund, einen Pflegekurs zu absolvieren, um einen guten Start in die richtige Pflege zu finden.

Tipp 2: Den richtigen Anbieter von Pflegekursen finden

Die verschiedenen Anbieter für Pflegeschulungen durch Pflegekassen oder lokale Einrichtungen vor Ort und Online finden sich unter „Pflegekurse für Angehörige sowie ehrenamtliche Pflegepersonen“ (§ 45 SGB XI). Privat versicherte Personen können sich an die privaten Pflegeversicherungen wenden, gesetzlich versicherte Personen wenden sich an die Krankenkasse. Angebote von Online-Pflegekurse stehen im Internet zur Verfügung.

Tipp 3: Mögliche Varianten von Pflegekursen prüfen

Unterteilen lassen sich die Kurse in drei Varianten: Den Pflegekursen vor Ort, den Online-Pflegekursen und den individuellen Schulungen in der eigenen Häuslichkeit. Allen ist gemein, dass sie eine praktische Anleitung für die Pflege liefern sowie den Teilnehmern beratend und unterstützend zur Seite stehen.

• Kurse vor Ort in Gruppen und den Räumen des Anbieters
• Online-Kurse unabhängig von Ort und Zeit
• Individuelle Schulungen zu Hause

Tipp 4: Die passende Themen zum Pflegekurs finden

Pflegekurse und Schulungen werden sowohl als Basis-Themen als auch zu spezifischen Themen, welche über die grundlegende Pflege hinausgehen, angeboten. Ein Beispiel ist der Umgang mit Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall oder Menschen mit Demenz. Weiterführende Kurse behandeln Themen wie den Umgang mit pflegebedürftigen, sterbenden Menschen. Dabei geht es insbesondere um die Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Tod sowie der palliativen Pflege. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Komponente ist der Austausch von Erfahrungen mit und während der Kurse zu spezifischen Themen.

Tipp 5: Passt der Inhalt von Pflegekursen?

Die Inhalte der Pflegekurse können leicht variieren. In der Regel werden unter anderem folgende Inhalte behandelt und geschult:

• Richiger Einsatz der Pflegehilfsmittel
• Versorgung mit Ernährung und Flüssigkeit
• Körperpflege
• Lagerungstechniken
• Einsatz von Kommunikationshilfen und -möglichkeiten
• Kontrolle der Vital Funktionen
• Notwendigkeit und Bedeutung von Prophylaxen
• Umgang mit Sonden, Drainagen, Kathetern, Stomata und weiteren Utensilien
• Umgang mit dementen Menschen
• Förderung von Darm- und Blaseninkontinenz
• Rückenschonendes Pflegen

Sie haben die Möglichkeit, sich an uns zu wenden, wenn Sie Unterstützung im Umgang mit Pflegehilfsmitteln benötigen. Informationen zum Leistungsrecht von der Pflegeversicherung erhalten Sie bei der Pflegeberatung, diese werden im Pflegekurs nicht vermittelt.

Tipp 6: Mögliche Kosten beachten: das übernimmt die Kasse

Die Kurse sind für die pflegenden Personen kostenfrei. Die Kosten bei gesetzlich versicherten Personen trägt die Pflegekasse und bei privat versicherten Personen die Pflegeversicherung. Unter Umständen müssen Sie in die Vorleistung gehen und die Kosten im Nachgang mit der privaten oder gesetzlichen Pflegeversicherung abrechnen. Es empfiehlt sich, vor Beginn des Kurses mit der Versicherung der zu pflegenden Personen im persönlichen oder nachbarschaftlichen Umfeld Rücksprache zu halten.

Die am häufigsten gestellten Fragen zu Pflegekursen

Was kostet die Teilnahme an einem Kurs?

Mit den meisten gesetzlichen Pflegekassen in Deutschland besteht eine Rahmenvereinbarung, so dass die Kurse ohne Kosten mit der Versichertennummer freigeschaltet werden können. Besteht mit Ihrer Pflegekasse keine Rahmenvereinbarung, stellen wir für Sie einen Antrag auf die Übernahme der Kosten.

Besteht für privat versicherte Personen ein Anspruch?

Für privat versicherte Personen besteht die Möglichkeit, die Kursgebühren mit der Kreditkarte zu bezahlen und die Rechnung anschließend bei der Pflegekasse für die Rückerstattung einzureichen. Interessenten, welche in Deutschland bei keiner Krankenkasse versichert sind, können die Gebühren ebenfalls mit der Kreditkarte bezahlen.

Warum muss die Versichertennummer angeben werden?

Die Versichertennummer dient zur Abrechnung der Kursteilnahme mit der Pflegekasse.

Darf der Kurs besucht werden, auch wenn noch keine konkrete Pflegesituation vorliegt?

Die Kurse richten sich sowohl an bereits pflegende als auch an interessierte Personen, welche aktuell keine Pflegeaufgabe erfüllen.

Gib es eine Teilnahmebescheinigung?

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält nach erfolgreicher Absolvierung von mindestens 80 Prozent des Pflegekurses eine Teilnahmebescheinigung.

Besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen?

Ihre Fragen bezüglich der Pflege und Pflegeversicherung werden von erfahrenen Expertinnen und Experten online beantwortet. Wir bitten Sie um Verständnis, dass die Experten keine individuellen Beratungen bezüglich juristischer oder medizinischer Fragen zum Thema Pflege anbieten dürfen.

Ist der Kurs ausreichend, um den Beitrag zur Entlastung als Helfer in der Nachbarschaft zu erhalten?

In einigen Bundesländern besteht die Möglichkeit, sich als Helfer im Rahmen der Betreuung von pflegebedürftigen Personen anerkennen zu lassen, sofern die Voraussetzungen des jeweiligen Bundeslandes, in welchem die Hilfe in der Nachbarschaft erbracht wird, erfüllt sind. Klären Sie im Vorfeld ab, ob die Online-Pflegekurse als Qualifikation von der Pflegekasse der pflegebedürftigen Person anerkannt wird.

Wozu dienen Online-Pflegekurse?

Der Mensch, dessen Pflege Sie übernommen haben, wird Ihnen dankbar sein. Sie übernehmen damit eine verantwortungsvolle und manchmal nicht ganz einfache Tätigkeit, welche mitunter auch einiges an Kraft und Zeit kosten kann. Aus diesem Grund haben auch Sie Anspruch auf Unterstützung und wir möchten Sie mit den Pflegekursen, unter anderem als Anerkennung für Ihren Einsatz, bestmöglich unterstützen. Online-Pflegekurse unterscheiden sich nicht zu den Kursen vor Ort und sind eine adäquate Alternative, wenn der Alltag keine Zeit lässt, einen Pflegekurs vor Ort wahrzunehmen.

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Online Pflegekurse erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – auch weil man sie jederzeit nach Belieben online abrufen kann.

Unterschied zwischen Pflegekurs und Beratungsgespräch

Pflegekurse sind nicht zu verwechseln mit den Beratungsbesuchen, welche einem pflegebedürftigen Menschen, die durch einen Angehörigen oder Nachbarn im häuslichen Umfeld gepflegt wird, in regelmäßigen Abständen zusteht. Die halbjährlichen Termine in den Graden der Pflege 1 und 2 sowie die vierteljährlichen Termine in den Pflegegraden 3 und 5 sind einerseits zur Beratung der Pflegebedürftigen und andererseits der pflegenden Personen angedacht. Im Vordergrund steht jedoch die Sicherung der Qualität der Pflege, das heißt, es erfolgt eine regelmäßige Begutachtung, ob die Behandlungen und die Betreuung in der Pflege in Bezug auf den gesundheitlichen Zustand der pflegebedürftigen Person genügen.

Im Gegensatz zu der freiwilligen Teilnahme an einem Pflegekurs ist der Beratungseinsatz Pflicht, wenn kein Pflegedienst beteiligt ist und die Pflege ausnahmslos durch private Personen erfolgt. Eine Beratung muss von pflegenden Personen beim entsprechenden Pflegedienst angefordert werden. Die Häufigkeit der Durchführung von Beratungseinsätzen ist abhängig vom jeweiligen Pflegegrad.