Diese Mittel und Maßnahmen schützen am besten vor Viren

Die meisten Desinfektionsmittel bringen wenig, wenn sie nicht ausdrücklich “viruzid” wirken, weil sie z.B. Alkohol beinhalten. Zur Infektionsprophylaxe sind die wichtigsten Maßnahmen die Flächen- und Händedesinfektion. Wichtig zu beachten ist aber, dass nicht jedes Desinfektionsmittel zum Schutz gegen die Viren geeignet ist.

Im Arzneibuch steht als Definition bezüglich der Desinfektion folgendes: ,, Sowohl lebendes als auch totes Material soll in einem solchen Zustand versetzt werden, dass es gar nicht mehr infizieren kann”. Besonders in den medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern ist das Desinfektionsmittel sinnvoll und üblich. Im Haushalt hingegen wird geraten, dass man nur in bestimmten Situationen zum Desinfektionsmittel greifen sollte. Vor allem, wenn im Haushalt ein Mitglied Brechdurchfall oder Grippe hat oder immunsupprimiert ist. Allerdings sollte das Desinfektionsmittel nicht zum Standardputz gehören, da es Keime gibt, die ziemlich harmlos sind und sogar nützlich sein können.

Die meisten Krankheitserreger werden über die Hände übertragen. Ob durch berührte Gegenstände wie beispielsweise Haltegriffe oder Türklinken in öffentlichen Verkehrsmitteln oder direktes Händeschütteln – Keime können sich ziemlich rasant von Hand zu Hand übertragen lassen. Außerdem können die Keime auch über mehrere Oberflächen überleben. Laut einer 2006 veröffentlichten Studie in einer Fachzeitschrift können die Corona- und Influenzaviren ein paar Tage auf einer Oberfläche persistieren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass sowohl Hände als auch Flächen desinfiziert werden, damit eine eventuelle Infektion vorgebeugt werden kann.

Inhaltsstoffe des Desinfektionsmittels

Inhaltsstoffe im Desinfektionsmittel für Hände:

  • Alkohol
  • quartäre Ammoniumverbindungen
  • Halogene

Inhaltsstoffe im Desinfektionsmittel für Flächen:

  • Biguanide
  • anorganische und organische Substanzen mit Chlor
  • Alkohol
  • Per-Verbindungen
  • Formaldehyd oder andere Aldehyde
  • Phenolderivate oder Phenol
Desinfektionsmittel: Welches Mittel schützt effektiv vor dem Coronavirus und Grippe? 2

Das sollten Sie beachten:

> Zu den Symptomen des Coronavirus zählen laut RKI hauptsächlich Fieber sowie Husten, Schnupfen und Halskratzen, einige Patienten haben Atemschwierigkeiten.

> Bei einem schweren Verlauf kann das Virus zu einer Lungenentzündung führen.

> Das RKI schreibt, dass einige Betroffene auch an Durchfall leiden.

> Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung – beträgt nach derzeitigem Informationsstand bis zu 14 Tage.

Gängige Desinfektionsmittel und Ihre Wirkung

Es existieren viele Produkte, die aus verschiedenen Inhaltsstoffen zusammengesetzt worden sind und sich somit im Wirkspektrum unterscheiden können. Das Robert-Koch-Institut kurch auch RKI genannt, hat zur Übersicht eine Auflistung anerkannter und geprüfter Desinfektionsmittel erstellt.

Pflegehilfsmittel Wirksam gegen Norovirus Wirksam gegen Influenza Wirksam gegen SARS-CoV Wirkungsbereich laut RKI Wirk- / Inhaltsstoffe
Sterillium® (oder classic pure ohne Farbstoffe und Parfum) Nein Ja Ja Bereich A und begrenzt viruzid, (Einwirkzeit jeweils 30 sek) 100 g enthalten: Propan-2-ol 45,0 g, Propan-1-ol 30,0 g, Mecetroniumetilsulfat 0,2 g
Sterillium® virugard Ja Ja Ja Bereich A (Einwirkzeit 30 sek), Bereich B (Einwirkzeit 2 min) 100g enthalten: Ethanol (99%) 95,0g
Aseptoman® viral Ja Ja Ja Bereich A (Einwirkzeit 30 sek), Bereich B (Einwirkzeit 1,5 min) 100 g enthalten: 1-Propanol (Ph. Eur.) 10 g und Ethanol (96%) 57,6 g
Softa-Man® acute Ja Ja Ja Bereich A (Einwirkzeit 30 sek), Bereich B (Einwirkzeit 1 min) 100 ml Lösung enthalten: Ethanol (100%) 45 g und 1-Propanol (Ph. Eur.) 18 g

Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

Wirkungsbereiche von Desinfektionsmitteln

Des Weiteren werden die Wirkungsbereiche durch das Institut (RKI) mit den Buchstaben A und B markiert. A heißt, dass ein Desinfektionsmittel geeignet zur Abtötung von vegetativen Bakterien und zwar Pilzen und Pilzsporen sowie Mykobateien ist.

B bedeutet hingegen, dass hier die Inaktivierung der Viren geeignet ist. Die Wirksamkeit fällt auf behüllte und unbehüllte Viren. Im Grunde genommen sind jene Viren, die eine Hülle haben leichter zu desinfizieren als jene ohne Hülle. Im Vergleich zu Noroviren haben sowohl die Corona- als auch die Influenzaviren beide eine Hülle.

Wendet man jedoch ein Desinfektionsmittel nicht richtig an, so nutzt einem auch das beste Desinfektionsmittel nichts. Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass hier die Einwirkungszeit die erforderlich ist unbedingt eingehalten wird. Je nach Desinfektionsmittel beträgt diese etwa 30 Sekunden oder auch länger. Zu beachten gilt, dass besonders die Daumen und Fingerkuppen desinfiziert werden müssen, da diese sehr häufig mit anderen Personen oder mit Oberflächen in Kontakt kommen. Wie es richtig angewendet wird, zeigt ein Video der BGW.

Genauso beim Desinfizieren der Flächen ist eine korrekte Einwirkzeit zu beachten. Zu einem die Desinfektionsmitteltoleranzen/- bzw. resistenzen zu verhindern und eine Selektion von Mikroorganismen vorzubeugen, aber auch die entsprechende Wirksamkeit zu gewährleisten. All diese Informationen sind in einer Auflistung des Robert-Koch-Instituts zu finden.

Tipps, wie Sie sich vor dem Coronavirus und anderen Viren schützen

Grundsätzlich werden die gleichen Schutzmaßnahmen wie zur Vermeidung von Grippe empfohlen. Dazu gehören:

  • Halten Sie sicherheitshalber Abstand zu Menschen, die Grippe-Symptome zeigen
  • Achten Sie auf eine gute Handhygiene: Waschen Sie sich die Hände gründlich und häufig
  • Vermeiden Sie es, Augen, Nase und Mund zu berühren. Dort hat es der Virus am leichtesten, in den Körper einzudringen
  • Befolgen Sie die Nies- und Husten-Etikette: Verwenden Sie Einmal-Taschentücher, die Sie anschließend wegwerfen
  • Meiden Sie am Waschbecken Stoffhandtücher, die von mehreren Menschen genutzt werden